Eichhörnchen

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    (Sciurus); auch: Eichkätzchen;

    Verbreitungsgebiet

    Eichhörnchen

    Vertreter dieser Gattung gibt es, abgesehen von Australien, Madagaskar und Süd-Südamerika, auf der ganzen Welt.

    Sie sind Nagetiere und Baumbewohner mit hellbraunem, rötlichem oder schwarzem Fell.

    Körperbau

    Eichhörnchen werden 200 bis 500 Gramm schwer, etwa 20 bis 25 Zentimeter lang und haben einen ebenso langen buschigen Schwanz.

    Ihr Körper ist schlank, der Kopf kurz mit breiter Stirn und spitzer Schnauze. Die Ohren sind deutlich sichtbar, die Augen treten knopfartig hervor. Eichhörnchen sind sehr gute Kletterer und Springer.

    Das Europäische Eichhörnchen

    Eichhörnchen

    Das Europäische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) ist wohl einer der bekanntesten heimischen Nager. Es kommt in ganz Europa vor und lebt als Baumbewohner in allen bewaldeten Gebieten, aber auch in Parks, also quasi überall, wo ihm Bäume zu Verfügung stehen.

    Die Tiere wiegen 200 bis 500 Gramm. Sie werden etwa 20 bis 25 Zentimeter lang und haben einen ebenso langen buschigen, zweireihig behaarten Schwanz. Ihr Fell ist rötlich-braun bis schwarz, manchmal an der Seite heller und wirkt im Winter insgesamt dunkler.

    Der Körper ist schlank, der Kopf kurz mit breiter Stirn und spitzer Schnauze. Die Ohren sind zwei bis vier Zentimeter lang und damit deutlich sichtbar; ihre "Hörnchen" sind die Haarpinsel an den Ohrspitzen. Eichhörnchen haben sehr gute Augen, ihre Fähigkeit zum Farbsehen ist allerdings gering. Die Tasthaare, die sie am ganzen Körper, vornehmlich aber am Kopf, an den vorderen Gliedmaßen und am Schwanz haben, sind besonders bei Sprüngen zum Einschätzen der Entfernung wichtig.

    Der Schwanz dient als Balance-Hilfe und Steuerruder beim Springen. Beim Sitzen wird er nach oben an den Rücken gelegt, beim Schlafen als eine Art "Decke" verwandt. Zudem ist er bei der Balz wichtig. Eichhörnchen sind sehr gute Kletterer und Springer. Sowohl auf dem Boden (in graziösen Sprüngen von bis zu einem Meter Länge) als auch in den Bäumen können sie sich dank ihrer kräftigen Hinterbeine, die fünf bis sieben Zentimeter lang sind, und der Krallen an den vier Fingern geschickt und schnell fortbewegen. Sie können auch schwimmen, tun dies aber nur zum Durchqueren kleiner Bachläufe.

    Ernährung

    Eichhörnchen fressen Pflanzenstoffe wie Nüsse, Samen, Knospen, Blüten, Beeren, Pilze und Baumrinde, aber auch Vögel, Eier und andere tierische Nahrung wie Insekten, Larven und Schnecken. Bäume werden regelrecht abgeerntet.

    Die Eichhörnchen trennen die Früchte vom Baum, begeben sich an einen sicheren Standort und fressen dort auf den Hinterbeinen stehend, die Nahrung mit den Vorderbeinen haltend. Für den Winter sammeln sie Vorräte, die sie im Boden vergraben oder in Astlöchern und leeren Vogelnestern verstecken. Sie können die vergrabene Nahrung bis in 30 Zentimeter Tiefe wittern, trotzdem werden manche Lager "vergessen" - so trägt das Eichhörnchen zur Verbreitung mancher Baumarten bei.

    Nestbau und Fortpflanzung

    Ihre Nester - oft mehrere so genannte Kobel - bauen sie in verlassenen Baumhöhlen oder Astlöchern in fünf bis 15 Metern Höhe. Sie polstern sie mit Zweigen und Moos aus und statten sie mit Haupteingang und Fluchtausgang aus. Dort verbringen die tagaktiven Tiere die Nächte und ihre Winterruhe - Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, verlassen aber bei tiefen Temperaturen oft Tage lang das Nest nicht - und bringen ihre Nachkommen zur Welt.

    Ein bis drei Mal im Jahr wird das Weibchen trächtig. Die Tragzeit beträgt etwa 40 Tage, dann gebärt das Weibchen zwischen einem und fünf Junge. Die Jungtiere kommen nackt und blind zur Welt. Nach etwa sechs Wochen verlassen sie zum ersten Mal das Nest und nehmen feste Nahrung zu sich, die sie der Mutter beim Fressen "klauen". Nach etwa neun Monaten sind sie geschlechtreif, bleiben aber noch einige Zeit in der näheren Umgebung des Nestes. Nur jedes vierte bis fünfte Jungtier überlebt das erste Jahr, die Mehrzahl wird von Mardern, Eulen und Greifvögeln gerissen. Wenn sie diesen Feinden entkommen, dann können Eichhörnchen bis zu zehn Jahre und älter werden.

    Geschichte

    Die zoologische Benennung resultiert aus einer antiken Geschichte, nach der die Eichhörnchen mit ihrem Schwanz sich selber Schatten machen würden (griechisch Sciurus = Schatten). Bei den Germanen galten die Tiere wegen ihrer rötlichen Färbung als heilig.

    Systematik

    Gattung aus der Gattungsgruppe der Baumhörnchen (Sciurini). Sie besteht aus über 180 Arten und ist damit die größte Gattung in der Familie der Hörnchen (Sciuridae).

    Arten:

    Europäisches Eichhörnchen oder Eichkätzchen (Sciurus vulgaris)

    Brasilhörnchen (Sciurus aestuans)

    Fuchshörnchen (Sciurus niger)

    Grauhörnchen (Sciurus carolinensis)

    Arizona-Grauhörnchen (Sciurus arizonensis)

    Kaukasisches Eichhörnchen (Sciurus anomalus)

    Pinselohrhörnchen (Sciurus aberti)

    Kalenderblatt - 19. April

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