Casablanca
Aus Film-Lexikon.de
Casablanca, 1941. Rick Blaine, ein zynischer Amerikaner und Einzelgänger führt nahe dem Flughafen einen gut frequentierten Nachtclub. In Ricks "Café Américain" treffen sich Flüchtlinge aus allen Teilen Europas, die von einem Flug nach Amerika träumen. Schieber, Spieler, Diebe und leichte Mädchen. Unter den Gästen befinden sich aber auch Captain Renault, Repräsentant der Vichy-Regierung und Gestapo-Major Strasser, der den bekannten Résistance-Kämpfer Victor Laszlo am Verlassen des Landes hindern will.
Rick, im Spanischen Bürgerkrieg auf republikanischer Seite und während der italienischen Invasion in Äthiopien als Waffenschmuggler für den Widerstand aktiv, hat mit der großen Politik aufgehört und verhält sich neutral, ist nur sich selbst verpflichtet. Erst als er erfährt, daß seine frühere Geliebte Ilsa Laszlos Frau ist, brechen alte Wunden in ihm auf. Ilsa gesteht Rick, ihn immer noch zu lieben und ihren Mann verlassen zu wollen. Aus Bewunderung für Laszlos Arbeit geht der abgebrühte Amerikaner zum Schein auf ihr Angebot ein, indem er jenem ein Visum für die Ausreise besorgt.
Doch am Flughafen opfert Rick seine Liebe für die "Sache". Er läßt Ilsa zusammen mit Laszlo nach Amerika fliegen und erschießt Major Strasser, als dieser ihre Flucht verhindern will.
Filmstab
Regie | Michael Curtiz |
Drehbuch | Julius B. Epstein, Philip G. Epstein, Howard Koch |
Vorlage | Theaterstück "Everybody Goes To Rick" von Murray Burnett, Joan Alison |
Kamera | Arthur Edeson |
Schnitt | Owen Marks |
Musik | Max Steiner |
Produktion | Hal B. Wallis für Warner Bros. |
Darsteller
Richard "Rick" Blaine | Humphrey Bogart |
Ilsa Lund | Ingrid Bergman |
Victor Laszlo | Paul Henreid |
Captain Louis Renault | Claude Rains |
Major Heinrich Strasser | Conrad Veidt |
Senor Ferrari | Sydney Greenstreet |
Ugarte | Peter Lorre |
Carl | S. K. Sakall |
Yvonne | Madeleine Lebeau |
Sam | Dooley Wilson |
Annina Brandel | Joy Page |
Jan Brandel | Helmut Dantine |
Berger | John Qualen |
Sascha | Leonid Kinskey |
Taschendieb | Curt Bois |
Croupier | Marcel Dalio |
Abdul | Dan Seymour |
Sängerin | Corinna Mura |
Ludwig Stossel | |
Ilka Gruning | |
Charles la Torre | |
Frank Puglia |
Kritiken
Lexikon des internationalen Films: Das spannende, zuweilen witzige Melodram mit zeitgeschichtlichem Hintergrund besticht durch optisches Raffinement, darstellerische Präzision, dramaturgisches Timing und dichte Atmosphäre. 1952 gelang eine gekürzte und in der Synchronisation verfälschte in die bundsdeutschen Kinos: Alle Hinweise auf Nationalsozialismus und Vichy-Regime waren getilgt, die politischen Konflikte zu einer Agentengeschichte vereinfacht und der Wiederstandskämpfer in einer norwegischen Atomphysiker verwandelt. Erst Mitte der 70er Jahre ermöglichte eine Neusynchronisation den Zugang zur authenischen Fassung des inzwischen zum Kultfilm avancierten Werkes.
Georg Seeßlen: Casablanca ist ein Zustand völliger Unsicherheit, alles ist hier möglich, und doch ist auch alles unmöglich. Wie sich in Casablanca die Emigranten treffen, so finden sich in Hollywood die Künstler, die vor dem Faschismus geflohen sind, und auch ihre Haltung zum Leben ist geprägt von Unsicherheit; für sie wird Hollywood zu Casablanca, zu einer Zwischenstation auf dem Weg zu Freiheit und Erfolg, die sich freilich bei den weniger Glücklichen als Endstation erweisen kann, als das zum Zustand gewordene 'Warten auf eine bessere Welt'.
Auszeichnungen
N/W | Jahr | Kategorie | Name |
---|---|---|---|
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1943 | Bester Film | |
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1943 | Beste Regie | Michael Curtiz |
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1943 | Bestes adaptiertes Drehbuch | Julius J. Epstein, Philip G. Epstein, Howard Koch |
nom | 1943 | Bester Hauptdarsteller | Humphrey Bogart |
nom | 1943 | Bester Nebendarsteller | Claude Rains |
nom | 1943 | Beste Kamera | Arthur Edeson |
nom | 1943 | Beste Filmmusik | Max Steiner |
nom | 1943 | Bester Schnitt | Owen Marks |
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