Gunter Sachs

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    deutscher Industrieller, Filmproduzent und Kunstsammler; * 14. November 1932 in Mainberg, † 7. Mai 2011 in Gstaad

    Als jüngster Sohn des Alleininhabers der Fichtel & Sachs-Werke geboren, wurde er von der Mutter Eleonore von Opel nach der Trennung der Eltern in der Schweiz erzogen. Er studierte Mathematik, machte sein Examen und erwarb dann das Dolmetscherdiplom. Da sein Bruder Ernst Wilhelm vom Vater konsequent zum Chef der Firma, die er 1958 übernahm, erzogen wurde, war Gunter nur über die Holding Sachs AG in München Teilhaber des Familienunternehmens. Streitereien mit Kartellamt und Finanzamt waren der Anlass, dass die Brüder Sachs 1976 schweizerische Staatsbürger wurden. Nach dem Unfalltod des Bruders Ernst Wilhelm 1977 wurde Gunter tonangebend in der Familie Sachs, seitdem war er Mitglied des Aufsichtsrates und des Vorstandes der Sachs-AG. Aber er gehörte auch noch anderen Unternehmen in Frankreich und der Schweiz an. Alle diese Engagements waren der Öffentlichkeit weniger bekannt als sein aufwändiger Jet-Set-Lebensstil, seine für deutsche Verhältnisse und die Regenbogenpresse extravagante Lebensart als Playboy.

    Sachs hat sich außerdem als Filmproduzent betätigt - die Filme "Happening in Weiß" und "Girls von St. Tropez" fanden internationale Anerkennung. Auch als Fotograf und Autor von Bildbänden hatte Gunter Sachs große Erfolge. Neben all seinen Verpflichtungen rief er eine sehr profitable Micmac-Boutique-Ladenkette mit über 100 Geschäften ins Leben. Seine Kunstsammlungen und seine Waffensammlung sind von großer Qualität. Im Zweierbob hatte er internationale Erfolge.

    1963 erregte er viel Aufsehen, als er in zweiter Ehe Frankreichs Sex-Idol Brigitte Bardot heiratete. Doch wurde diese Ehe schon nach drei Jahren wieder geschieden.

    Das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg zeigte 2003 eine Retrospektive der fotografischen Werke von den frühen siebziger Jahren bis heute.

    Am 7.Mai 2011 erschoss sich Gunter Sachs in seinem Haus in der Schweiz.

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