Holografie

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    wellenoptische Technik der Bildspeicherung und Bildwiedergabe, die 1948-51 von D. Gábor erfunden wurde. Bei diesem Abbildungsverfahren wird die Information über das abzubildende Objekt in einer durch Interferenz entstandenen Bildstruktur dargestellt.

    Die Holografie ermöglicht (im Gegensatz zur Fotografie) die Speicherung und Wiedergabe dreidimensionaler Strukturen von räumlichen Szenen. Diese mittels kohärentem Licht und Laserlichtquelle in einem Bild gespeicherten räumlichen Darstellungen, die mit einer speziellen Beleuchtung aus verschiedenen Richtungen betrachtet werden können, werden als Hologramme bezeichnet.

    Ein Laserstrahl wird zunächst über einen Spiegel in zwei Strahlen aufgeteilt. In zwei zeitlich voneinander getrennten Schritten wird der eine Strahl als Referenzstrahl direkt auf eine fotografische Platte gelenkt. Der andere Strahl trifft als Objektstrahl erst das Objekt und wird, von diesem reflektiert, dann ebenfalls auf die Fotoplatte geleitet. Sein Wellenbild hat die Informationen über die Form des Gegenstandes gespeichert. Durch das Zusammentreffen des Referenz- und des Objektstrahls auf der Fotoplatte entsteht ein Interferenzbild, das dort fixiert wird. Die Informationen, die von dem Objekt ausgingen, werden praktisch eingefroren. Wird das entwickelte Bild von einem Laserstrahl mit der Frequenz des Referenzstrahls beleuchtet, erscheint das Objekt dreidimensional. Die für den Referenzstrahl benötigte kohärente Strahlung, d.h. die Strahlung mit einer festen Phasenbeziehung wird nur von Laser-Lichtquellen erzeugt, so dass für den Aufnahmevorgang und teilweise auch für den Wiedergabevorgang Laser benötigt werden.

    Bei Weißlichthologrammen sieht man das Bild beim Hin- und Herwenden mehr oder weniger deutlich. Werden mehrere kohärente Lichtbündel verschiedener Wellenlängen benutzt, lassen sich auch farbige Bilder speichern und wiedergeben (Farbholografie).

    Außer Licht kommen in der Holografie auch Mikrowellen und akustische Wellen für die Erzeugung von Hologrammen zum Einsatz.

    Anwendung

    Für die Holografie gibt es heute eine Vielfalt von Anwendungen, z.B. bei der räumlichen optischen Speicherung von Informationen und in der Mikroskopie. Da ein bestimmtes Bild praktisch nicht nachgemacht werden kann, eignen sich Hologramme, aufgeprägt auf Markenartikel, Scheck- und Ausweiskarten, hervorragend zu deren Schutz vor Nachahmung.

    In der bildenden Kunst lassen sich mit der Holografie verblüffende Effekte und Bilder erzeugen, was auch in der Bühnentechnik mehr und mehr genutzt wird. Für die Reproduktion von Kunstgegenständen lässt sich die Holografie ebenfalls nutzen.

    Ein Einsatzfeld in maschinenbautechnischen Betrieben ist die Material- und Werkstückprüfung. Dort kann z.B. der Vergleich zweier Hologramme, wobei das eine den Ruhezustand, das andere das in bestimmte Schwingungen versetzte Werkstück zeigt, geringfügige Verformungen und kleinste Bewegungen deutlich machen bzw. Werkstoff- oder Konstruktionsmängel offenbaren.

    Die Anwendung der Holografie in der Informationstechnik (Hologramm als optischer Massenspeicher) hat sich wegen der größeren technischen Vorteile der optischen Plattenspeicher nicht durchgesetzt.