Karl Friedrich Schinkel

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Baumeister und Maler; * 13. März 1781 in Neuruppin, † 9. Oktober 1841 in Berlin

    Schinkel war ein bedeutender Vertreter der klassizistischen und romantischen Kunst in Deutschland. Er gilt als Hauptmeister der 1. Hälfte des 19. Jh.


    Der Schüler von D. und F. Gilly reiste 1824 und 1830 nach Italien und besuchte 1826 England, dessen gotische Architektur ihn nachhaltig beeindruckte.

    Er war hauptsächlich in Berlin tätig, wo er 1815 Oberbaurat und 1830 Leiter der Staatsbaubehörde für Preußen wurde. Er gehörte seiner Schulung nach dem Klassizismus an, wurde aber früh von der Strömung der Romantik ergriffen.

    1815 erhielt er als ersten staatlichen Auftrag, die Neue Wache unter den Linden in Berlin zu errichten, ein Gebäude, das mit seiner in dorischem Stil gehaltenen Fassade auch dem damals als modern geltenden Geist und den modernen Bedürfnissen entsprach.

    Nach dem Theaterbrand von 1817 wurde Schinkel mit dem Bau des Schauspielhauses beauftragt. In schlichten, strengen griechischen Formen schuf er einen in seinen Proportionen glücklichen Bau von edler Einfachheit. Das von ihm 1822-28 erbaute Alte Museum ist ein Gebäude von einfacher und dabei monumentaler Wirkung. Dagegen ließ er in der Nikolaikirche in Potsdam einen imposanten Bau mit großer Kuppel und schöner Säulenvorhalle erstehen.

    Für Prinz Wilhelm, später Kaiser Wilhelm I., erbaute Schinkel das Schloss Babelsberg im englisch-gotischen Stil. Neben anderen Bauten verdienen das Schlösschen zu Charlottenhof, das Schloss Glienicke und die Altstädter Wache in Dresden besondere Erwähnung. Am reinsten kam sein Formen- und Schönheitsgefühl in prächtigen architektonischen und kunstgewerblichen Entwürfen zum Ausdruck, so vor allem in dem Entwurf zu einem Palast König Ottos von Griechenland und der Akropolis.

    Als Architekt hat Schinkel das Bild der Stadt Berlin geprägt, durch seinen Einfluss als oberste Kontrollinstanz für das Bauwesen hat er bestimmend auf das ganze damalige Preußen gewirkt. Seine Schüler, vor allem Persius und Stüler, trugen seine Bauideen bis weit in die zweite Jahrhunderthälfte.

    Werke (Auswahl)

    Neue Wache (Berlin, 1817/18), Schauspielhaus (Berlin, 1818-21), Altes Museum, (Berlin, 1823-29), Friedrichwerdersche-Kirche (1824-30), Nikolaikirche (Potsdam, 1830-37). Ein großer Teil seiner Gemälde und Entwürfe ist vereinigt in der Schinkel-Sammlung der Staatlichen Museen Berlin.