Heinrich Zille

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Grafiker; * 10. Januar 1858 in Radeburg, Sachsen, † 9. August 1929 in Berlin

    Aus armen Verhältnissen stammend, begann Heinrich Zille seinen Werdegang als Lithograf, wobei er nebenher eigene künstlerische Beiträge in Zeitschriften wie "Simplicissimus", "Jugend", "Ulk" u.a. veröffentlichte. Als er auf Betreiben Max Liebermanns 1901 an der Ausstellung der Berliner Sezession teilnahm, empörte sich Kaiser Wilhelm über Zilles "Rinnsteinkunst". Zille war ein Zeichner der Straße, der sich nicht zum Atelierkünstler entwickelte. Ungeschminkt stellte er das "Milljöh" in den Berliner Arbeitervierteln dar. Typisch sind seine meist satirisch-beißenden Bildunterschriften. Zu Unrecht wurde Zille, Sozialdemokrat und ab 1918 Mitglied der KPD, oft nur als beschaulicher Witzezeichner belächelt. Seine Bilder (und auch seine Fotografien) sind zugleich Anklage gegen die menschenunwürdigen Zustände in den Berliner Arbeitervierteln. Charakteristisch für seine Zeichnungen und Zeichnungszyklen sind: "Kinder der Straße" (1908), "Mein Milljöh" (1914), "Zwangslose Geschichten und Bilder" (1919) und "Hurengespräche" (1913).

    Kalenderblatt - 24. April

    1884 Die Regierung des Deutschen Reichs erklärt Damara- und Namakwaland, die spätere Kolonie Deutsch-Südwestafrika, zum deutschen Protektorat .
    1926 Deutschland und die UdSSR schließen einen Neutralitätspakt.
    1947 Die Moskauer Konferenz geht nach fast sieben Wochen zu Ende, ohne dass sich zwischen den Alliierten eine Einigung über den Friedensvertrag mit Deutschland und Österreich ergeben hätte.