Wladyslaw Bartoszewski

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    polnischer Historiker und Schriftsteller; * 19. Februar 1922 in Warschau, † 24. April 2015 in Warschau


    1940/41 war der polnische Wissenschaftler wegen seiner Beteiligung am katholischen Widerstand gegen die Diktatur der Nationalsozialisten im KZ Auschwitz interniert; 1944 nahm er am Warschauer Aufstand teil. Bereits 1946 wurde er erneut inhaftiert (1946-48 und 1949-54), diesmal von der kommunistischen Regierung wegen angeblicher Spionage. Erst 1955 erfolgte seine Rehabilitation. Von 1972 bis 1982 war er Generalsekretär des polnischen PEN-Clubs. 1981 wurde er als Mitglied der verbotenen Gewerkschaft Solidarität verhaftet und für vier Monate inhaftiert. Nach der Etablierung einer nichtkommunistischen Regierung in Polen (seit 1989) war Bartoszewski Botschafter in Österreich (1990-95) und polnischer Außenminister (1995 und 2000-01).

    Bartoszewski setzt sich sowohl für eine Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland als auch für die Vermittlung zwischen Juden und Christen ein. 1986 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 1996 den Heine-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf.

    Werke: "Der Todesring um Warschau 1939-1944" (1967), "Der polnische Untergrundstaat 1939-1945" (1981), "Das Warschauer Ghetto - Wie es wirklich war. Zeugenbericht eines Christen" (1983), "Kein Frieden ohne Freiheit" (2000).

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