Konstantin I. der Große (Römisches Reich)

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    römischer Kaiser; * 27. Februar 280 in Nisch (Naissus), † 22. Mai 337 in Nikomedia

    der "Apostelgleiche"; Heiliger der Ostkirchen.

    Der Sohn des Constantius Chlorus wurde 306 vom Heer zum Cäsar in Gallien und Britannien und 307 zum Augustus ausgerufen. 307-310 unternahm er mehrere Feldzüge gegen die Franken. 312 trat er den Marsch nach Italien an und wurde nach dem Sieg über Maxentius (312) im Westen und Licinius (323) im Osten Alleinherrscher im Gesamtreich.

    Konstantin der Große war der erste christliche Kaiser. Er leitete das so genannte konstantinische Zeitalter der Kirche ein (enge Verknüpfung zwischen Staat und Kirche). Er entwarf das Modell einer "Kaiserkirche", stellte die Einheit des Römischen Reiches wieder her und sicherte es außenpolitisch ab. Er ordnete die Regierung und die Verwaltung, die Wirtschaft und die Finanzen (Einführung der Goldmünzen-Währung des "solidus") neu.

    Das Wesentliche seines Lebens bleibt aber doch das Bekenntnis zum Christentum und dessen Eingliederung in den Staat. So wurden beide "gerettet": Die christliche Kirche überlebte und wuchs, und indem diese Kirche in Konstantin eine Art von gemeinsamem Bischof sah, verhalf sie ihm zur Begründung einer Herrschaftsform, deren Kraft sich im byzantinischen Reich, im russischen Zarentum und im mittelalterlichen Kaiserturn erweisen sollte.

    Konstantin gewährte 313 (Toleranzedikt von Mailand) dem Christentum neben den anderen Religionen kaiserlichen Schutz (bald Entfaltung zur Staatsreligion), führte das Reformwerk Diokletians zu Ende, verlegte aber die Hauptstadt 326 nach Byzanz (Konstantinopel, christliches Ostrom). Er berief das Konzil von Nizäa (325) gegen den Arianismus ein und ließ sich kurz vor seinem Tod noch taufen. In der Ostkirche wird er als Heiliger verehrt. Fest: 21. Mai.