Gottfried August Bürger

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    deutscher Dichter; * 31. Dezember 1747 in Molmerswende bei Quedlinburg, † 8. Juni 1794 in Göttingen

    alias: Jocosus Hilarius;

    auf Initiative seines Großvaters kam Bürger 1760 aus seinem Heimatdorf im Ostharz, wo sein Vater Pfarrer war, in das Pädagogium in Halle. Nach dessen Abschluss studierte er in Halle 1763-66 Theologie. Schon dort wurden seine literarischen Versuche von Gleim gefördert.

    1768 ging er zum Jura-Studium nach Göttingen, wo er Hölty, Voß, die Brüder Stolberg u.a. Mitglieder des Hainbundes kennen lernte. 1773 wurde er Amtmann der Gerichtshalterstelle zu Alten-Gleichen bei Göttingen.

    Wegen seiner finanziellen Sorgen beteiligte er sich am Lotteriespiel, gründete eine Verlagsanstalt, pachtete ein Landgut, wollte sogar auswandern, doch alle seine Unternehmungen schlugen fehl.

    1774 heiratete er Dorette Leonhardt, verliebte sich jedoch kurz nach der Hochzeit in ihre Schwester Auguste, die er als "Molly" in vielen seiner Gedichte verewigte. 1784 starb Dorette, er heiratete Auguste, die jedoch nach sieben Monaten ebenfalls starb.

    Im gleichen Jahr wurde er mithilfe Lichtenbergs Privatdozent an der Universität Göttingen, wo er über Philosophie, Ästhetik und deutsche Sprache las. 1787 wurde er zum Doktor ehrenhalber ernannt, 1789 zum Professor, jedoch ohne feste Anstellung. Seine dritte Ehe scheiterte 1792.

    Von bleibender literarhistorischer Bedeutung sind vor allem Bürgers Balladen, von denen die "Lenore" wohl das bekannteste und nachhaltig wirksamste Gedicht ist. Zu nennen ist auch die Ballade "Des Pfarrers Tochter zu Taubenhain".

    Werke: "Gedichte" (1778), "Münchhausens Abenteuer" (1786), "Gedichte, zweiter Teil" (1789) u.a.