Joseph Ritter von Führich

    Aus WISSEN-digital.de

    österreichischer Maler und Zeichner; * 9. Februar 1800 in Kratzau, Böhmen, † 13. März 1876 in Wien

    führender Vertreter der Nazarener in Wien.

    Nach seiner Ausbildung auf der Prager Kunstschule lebte er von 1827 bis 1829 in Rom, wo ihn Overbeck am Freskenschmuck des Casino Massimo mitarbeiten ließ. Nach einem weiteren Pragaufenthalt 1834 lebte er in Wien; dort war er seit 1840 Professor an der Akademie.

    Führich, der als Jüngster zu den Nazarenern stieß, brachte ein Element des Volkstümlich-Gemütlichen mit. In Wien bildete er seine Eigenart weiter aus, widmete seine Kräfte aber nicht den Fresken, sondern religiösen Zeichnungsfolgen, von denen die früheren in Kupferstichen, die späteren in Faksimileholzschnitten erschienen und ihn in ganz Deutschland populär machten.

    Hauptwerke: 3 Fresken im Casino Massimo (1821-28, Rom); Fresken in der neuen Johanniskirche (1844-48, Wien), im Chor der Altlerchenfelder Kirche (1854-61, Wien); "Mariens Gang über das Gebirge" (1841, Wien, Belvedere-Galerie); "Der Gang nach Emmaus" (1837, Bremen, Kunsthalle).

    Zeichnungsfolgen: "Der bethlehemitische Weg", "Er ist auferstanden", Illustrationen zur "Nachfolge Christi" des Thomas von Kempen; zum Buch Ruth usw. "Szenen aus dem Leben der heiligen Genoveva" (um 1825).