Marie-Justine-Benedicte Favart

    Aus WISSEN-digital.de

    französische Schauspielerin; * 15. Juni 1727, † 21. April 1772

    geborene: Du Ronceray;

    Der Musiker Du Ronceray, tätig im Orchester des Königs Stanislaus Leszczynski von Polen in Luneville, ließ seine Tochter Marie-Justine-Benedicte als Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin ausbilden. Mit achtzehn Jahren heiratete sie den Schauspieler, Opern- und Lustspieldichter Charles-Simon Favart und debütierte unter dem Namen Chantilly an der Opéra Comique in "Les fêtes publiques". Sie war die erste, die Soubretten und Landmädchen nicht, wie es bisher Brauch gewesen war, im Putz von Hofdamen, sondern in der ihren Rollen entsprechenden Kleidung auf die Bühne treten ließ.

    Intrigen eines Konkurrenzunternehmens führten zur Schließung der Oper, auch das mühsam aufgebaute eigene Unternehmen musste schließen. So ging das Ehepaar Favart auf ein Angebot des Marschalls von Sachsen ein; Favart übernahm die Leitung einer Schauspielertruppe, die der Marschall auf seinen Feldzügen nach Flandern mit sich führte. Seine Frau begleitete ihn, sah sich aber den Werbungen und Drohungen des Marschalls ausgesetzt und rettete sich in ein Kloster.

    1750 konnte sie nach Paris zurückkehren. Marie-Justine Favart feierte Triumphe an der Comédie Italienne und spielte die Hauptrollen in Stücken ihres Mannes, an deren Kompositionen sie sich beteiligt hatte. Sie versammelte in ihrem Salon in Belleville einen erlesenen Kreis von Künstlern und Gelehrten um sich. Ihre Kompositionen und die ihres Mannes erschienen unter dem Titel "Theâtre de Monsieur et Madame Favart" 1810 in zehn Bänden.

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