Frankreich (Literatur)

    Aus WISSEN-digital.de

    Die Anfänge: 11 bis 15. Jahrhundert

    Am Beginn der französischen Literatur stehen einerseits religiöse Werke ("Alexiuslied"), andererseits die Heldenepen (Chansons de geste), die sich bereits im 11. Jh. herausbildeten und unter anderen auch das deutsche Heldenepos stark beeinflussten (Rolandslied, Kreuzzugszyklus).


    Im 12. Jh. entstanden bei Hofe die ersten Versromane (Alexanderroman, Erec, Yvain). Als wichtigster Vertreter des höfischen Romans gilt Chrétien de Troyes. In Südfrankreich entstand die Troubadour-Dichtung, die, gleich dem Minnesang, die Lobpreisung der Liebe zum Thema hat.

    Im 13. Jh. blühte die Form der Allegorie in den so genannten Rosenromanen. Gleichzeitig entstand die bürgerlich geprägte Literatur in Form von Balladen, Tanzliedern (Virelai, Rondel), Satiren, Dramen und Passionsspielen. Im 15. Jh. wirkte der unkonventionelle und überaus bekannte Lyriker F. Villon.

    Das 16. Jahrhundert

    Bedeutende Schriftsteller des 16. Jh.s sind Margarete von Navarra (Heptameron), Rabelais (Gargantua und Pantagruel) und Montaigne (Essays). Unter Ronsard bildete sich eine neue Schule heraus, die "Pléiade".

    Das 17. Jahrhundert: Die französische Klassik

    Die Klassik des 17. Jh.s ist geprägt von der Sprachreform Malherbes; 1635 erfolgte die Gründung der Académie Française. Pascals Prosa wurde zum Vorbild, Corneille und Racine brachten die klassische Tragödie, Molière die Komödie, Fontaine die Fabel, Mme. de Sévigné die Briefliteratur zur Blüte.

    Die Literatur der Aufklärung des 18. Jh.s

    Diese Periode umfasst Voltaires Religions- und Gesellschaftskritik, die "Encyclopédie" von Diderot; Rousseau wurde der Vorläufer der Romantik und der Revolution. Ferner wirkte der Lyriker A. Chénier. Frei von den klassischen Regeln schrieben Mme. de Staël (De l'Allemagne) und V. Hugo.

    Das 19. Jahrhundert

    Das 19. Jh. beginnt die Epoche des Realismus, mit Stendhal, Mérimée und Balzac. Flaubert führte sie zum Naturalismus (Zola, Daudet, Maupassant). Der Symbolismus brachte die Lyriker Baudelaire, Verlaine und Rimbaud, die Dramatiker Claudel und Maeterlinck hervor.

    Das 20. Jahrhundert

    Bedeutender Lyriker war P. Valéry, als Romanschriftsteller sind Proust, Jammes, Romains und Duhamel zu nennen; religiöse Fragen behandelten Péguy, Mauriac und Gide. Vom Naturalismus geprägt sind Colette und Rolland.

    Die Erfahrung des Zweiten Weltkriegs und der Wiederstandsbewegung floss in das philosophische Weltverständnis des Existenzialismus, der als literarische Schule Bedeutung gewann (Cocteau, Sartre, Camus). Avantgardistisches Theater wird von lonesco, Genet und Adamov vertreten. Der Surrealismus schuf die Inspiration zur sprachexperimentellen Lyrik (Breton, Eluard). Charakteristische Vertreter des Neuen Romans ("Nouveau Roman") sind A. Robbe-Grillet, M. Duras, N. Sarraute. Die jüngere französische Literatur steht unter starker Einwirkung der "Neuen Philosophen" (J. Derrida).

    Hauptvertreter der belgischen Literatur in französischer Sprache sind Verhaeren, Maeterlinck, Ch. De Coster (Till Eulenspiegel), C. Lemonnier, G. Eekhoud, Plisnier, Tousseuls, Marceau, F. Crommelynk. Lyriker: Kinon, Ramaekers, Fontainas, Elskamp.

    Weblinks

    Poésie française

    Französische Internetzeitung

    Französische und francophone Literatur

    Französische Literaturgeschichte

    Kalenderblatt - 17. April

    1492 Der genuesische Seefahrer Christoph Kolumbus schließt mit Ferdinand und Isabella von Spanien einen Vertrag über seine erste Expedition ab.
    1521 Martin Luther erscheint vor dem Wormser Reichstag.
    1941 Jugoslawien kapituliert im Krieg gegen deutsche, italienische und ungarische Truppen.