Südkorea

    Aus WISSEN-digital.de


    Geografie

    Die Republik Korea in Ostasien umfasst den Südteil der Koreanischen Halbinsel sowie etwa 3 500 Inseln vor der Küste (etwa 200 bewohnt). Die Staatsfläche umfasst insgesamt 99 270 km². Im Norden grenzt Südkorea über eine Länge von 238 km an die Demokratische Republik Korea (Nordkorea; seit 1945 ist Korea geteilt). Im Südosten trennt die Koreastraße im Japanischen Meer das Land von Japan, im Westen liegt das Gelbe Meer.

    Südkorea ist überwiegend gebirgig. Von der stark gegliederten Westküste mit einem 50 bis 100 km breiten Küstenstreifen steigt das Land allmählich an, bevor es im Osten in Richtung Japanisches Meer steil abfällt. Die Gebirge sind durch Beckenlandschaften gegliedert. Hauptgebirgszug ist der Taebaek-San Maek, der annähernd parallel zur Ostküste verläuft. Der längste der zahlreichen Flüsse Südkoreas ist der Naktong mit einer Gesamtlänge von ca. 520 km, der im Süden des Landes in die Koreastraße mündet. Der Fluss Han im Nordwesten mündet in das Gelbe Meer, weitere Flüsse sind z.B. Kum, Yongsan und Tongjin.

    Die höchste Erhebung Südkoreas ist der Berg Halla-san (1 950 m) auf der Insel Cheju, die rund 100 km vor der Südküste Koreas liegt. Die Hauptstadt Seoul liegt im Nordwesten Südkoreas.


    Klima

    Im Nordteil Südkoreas sind die Sommer heiß und feucht, die Winter kalt und trocken: In der Hauptstadt Seoul liegen die mittleren Januarwerte bei -4,5 °C, im Juli bei 24 °C. Der Süden des Landes ist von subtropischem Klima geprägt und weist mittlere Sommertemperaturen von ca. 26 °C auf, während die Winter deutlich milder sind (Mittelwerte um die 2 °C). Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt in Seoul im Durchschnitt 1 250 mm, im Süden liegen die Werte etwas höher (1 500 mm). An der Ostküste fallen generell weniger Niederschläge als im Westen des Landes. Der Großteil der Niederschläge fällt in den Monaten April bis September.

    Flora und Fauna

    Über 60 % der Staatsfläche Südkoreas sind bewaldet, wobei es sich häufig um Sekundärwald handelt. Im Süden herrscht subtropische Vegetation mit Bambus, Palmen und Lorbeer vor, die in Richtung Norden in sommergrünen Mischwald (Eichen, Buchen, Pappel, Ahorn, Ulmen, Espen) übergeht. In den Höhenlagen der Gebirge herrscht Nadelwald vor mit Fichten und Lärchen als typische Baumarten, im subalpinen Bereich wachsen unter anderem Rhododendren, Legföhren und Edelweiß.

    Größere Säugetierarten wie z.B. Tiger, Leopard, Wolf und Bär sind in Südkorea nur noch äußerst selten anzutreffen, während Luchse, Wildkatzen und andere Waldtiere noch häufig sind. Verbreitet sind verschiedene Adlerarten wie z.B. der Riesenseeadler. An der Küsten leben zahlreiche Wasservögel.

    Bevölkerung

    Insgesamt leben rund 48,45 Millionen Menschen in Südkorea, die meisten von ihnen in der Küstenebene im Westen des Landes und etwa 83 % in den Städten. Die größte Stadt ist die Hauptstadt Seoul, in deren Großraum etwa 10,35 Millionen Menschen leben. Weitere Millionenstädte sind z.B. Busan (rund 3,75 Millionen), Taegu (2,55 Millionen) und Inchon (2,61 Millionen). Das Bevölkerungswachstum liegt aufgrund der geringen Geburtenrate bei 0,4 %.

    Die Bevölkerungszusammensetzung ist sehr homogen: Beinahe alle Einwohner Südkoreas sind Koreaner; die größte Minderheit bilden die rund 20 000 Chinesen im Land. Koreanisch ist die Amtssprache, Englisch und Japanisch werden als Handelssprachen verwendet. Im Gegensatz zu Nordkorea gehören fast 80 % der Südkoreaner einer Glaubensgemeinschaft an: Die am weitesten verbreiteten Glaubensrichtungen sind der Buddhismus und das Christentum, die beide je etwa ein Viertel der Bevölkerung als Anhänger versammeln.

    Der Lebensstandard in Südkorea ist im Vergleich zu Nordkorea hoch, es gibt ein funktionierendes Sozial- und Gesundheitssystem. Die mittlere Lebenserwartung liegt für Frauen bei knapp 80, für Männer bei 72 Jahren. Es besteht eine neunjährige Schulpflicht bei kostenlosem Unterricht. 30 Universitäten stehen zur Verfügung.

    Politisches System

    Südkorea ist eine Republik mit Präsidialsystem. Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident (Lee Myung Bak, seit 2008), der vom Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt wird. Er ernennt die Mitglieder des Ministerrats und den Premierminister als Regierungschef (Han Seung-soo, seit 2008). Der Staatspräsident ist auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte.

    Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung (Kuk Hoe) mit 299 Abgeordneten. 243 von ihnen werden in Einpersonen-Wahlkreisen, der Rest nach dem Verhältniswahlrecht für vier Jahre vom Volk gewählt.

    Die bedeutendsten politischen Parteien sind die Grand National Party (GNP), die liberal ausgerichtete und der Regierung Roh nahe stehende Uri-Partei, die Millennium Democratic Party (NCNP) und die Demokratische Arbeiterpartei. Das Rechtssystem Südkoreas verbindet europäische Rechtsgrundsätze mit der traditionellen chinesischen Lehre.

    Die Republik Korea ist in neun Provinzen (do) und sieben Städte (gwangyoksi) gegliedert. Oberste Instanz der Rechtsprechung ist der Gerichtshof in Seoul.

    Wirtschaft

    Nach dem Ende des Koreakrieges 1953 war die Republik Korea ein verarmter Agrarstaat, heute ist das Land ein moderner Industriestaat und nun, gemessen am Bruttosozialprodukt, die Nummer elf der führenden Handelsnationen. Durch die asiatische Wirtschaftskrise Ende 1997 erlitt die Wirtschaft schwere Einbußen und das Land war auf internationale Hilfsgelder angewiesen, um dem Staatsbankrott zu entgehen. Zu Beginn des neuen Jahrtausends hat sich Südkorea von den Auswirkungen der Krise erholt und verzeichnet hohe Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (2006: 5 %). Das Pro-Kopf-Einkommen beträgt im Schnitt 13 700 US-Dollar pro Jahr; die Arbeitslosenquote ist mit 3,3 % moderat.

    Die Landwirtschaft trägt heute nur noch rund 3 % zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt nur 6 % der Erwerbstätigen. Auf mehr als der Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird Reis angebaut, weiter werden Mais, Getreide, Hirse, Hülsenfrüchte und Kartoffeln kultiviert. Die Zucht von Schweinen, Hühnern und Rindern bestimmt die Viehwirtschaft, der Fischfang und die Fischzucht spielen eine bedeutende Rolle. Der Nahrungsmittelbedarf der Bevölkerung kann nicht gedeckt werden, es müssen zusätzlich Nahrungsmittel importiert werden.

    Südkorea verfügt über kleinere Vorkommen an Steinkohle und verschiedenen Erzen, die meisten Rohstoffe, die von der Industrie verarbeitet werden, müssen importiert werden. Die Industrie Südkoreas gehört zu den höchstentwickelten weltweit und produziert heute vor allem Kraftfahrzeuge, Schiffe, chemische Produkte und Elektronikartikel, weiter Textilien und Bekleidung. Auch in der Computerbranche hat das Land Anschluss gefunden.

    Der größte Abnehmer südkoreanischer Erzeugnisse ist inzwischen China (22 %), gefolgt von den USA und Japan. Beim Import (u.a. Maschinen, Erdöl, Rohstoffe, Vorprodukte wie z.B. Automobilkomponenten) sind dieselben Staaten, allen voran die USA, die wichtigsten Handelspartner.

    Wichtiger Devisenbringer in Südkorea ist der Fremdenverkehr, der vorübergehend durch den Ausbruch der Krankheit SARS stark geschwächt wurde.

    Südkorea verfügt über ein sehr gut ausgebautes Verkehrsnetz. An Straße stehen über 100 000 km zur Verfügung, davon sind über 3 000 km Autobahnen. Das Schienennetz umfasst etwa 3 500 km. Die bedeutendsten Häfen des Landes sind Pusan, Ohang und Inchon.

    Währung in Südkorea ist der südkoreanische Won.

    Weblinks

    Touristeninformationen Südkorea

    The World Fact Book (CIA)

    Nationalversammlung Südkoreas

    Korea heute

    Republik Korea

    Fl koreasued.jpg Wappen suedkorea.svg
    Daehan Minguk
    Amtssprache Koreanisch
    Hauptstadt Seoul
    Staatsform Republik mit Präsidialsystem
    Fläche 99.270 km²
    Einwohner 48.450.000
    Währung südkoreanische Won
    Zeitzone UTC+9 (KST)
    KFZ-Kennzeichen ROK
    Internet-TLD .kr
    Telefonvorwahl 0082

    Kalenderblatt - 19. April

    1521 Kaiser Karl V. verhängt über Martin Luther die Reichsacht.
    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.