Ornament

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    Ein Ornament ist ein Schmuckwerk bzw. eine Verzierung eines Gegenstandes. Der Begriff bezeichnet das einzelne Verzierungsmotiv, im Gegensatz zur Ornamentik, die die Gesamtheit der ornamentalen Sprache eines Kultur- oder Kunstkreises bzw. einer Epoche beschreibt, und im Gegensatz zur Dekoration, die das Ensemble aller Schmuckelemente einer Architekturfassade, eines Innenraumes, eines Möbels, Gegenstandes usw. umfasst. Das Ornament ist kein selbstständiges Gebilde. Es braucht einen Träger, dem es plastisch aufgelegt, aufgemalt oder eingelegt ist.

    Ornamente gehören zu den Frühformen künstlerischen Ausdrucks. Sie sind in allen Kulturen anzutreffen, bereits auf neolithischer Keramik, auf Metallgefäßen der Bronzezeit, in Ägypten, Altmesopotamien usw. Die griechische Antike bevorzugte Mäander, Palmette und Akanthus; Friese und Zierstäbe bildeten die beherrschenden Elemente der Ornamentik der Antike. Unterschieden davon sind wiederum die Ornamente der skythischen und germanischen Tierstile.

    Eigenständige Ornamente brachte auch die islamische Kunst hervor, ebenso die Romanik mit Friesen und Kapitellen, die Gotik (Maß-, Blatt- und Astwerk), die Renaissance mit Arabeske und Groteske, der Manierismus (Roll- und Beschlagwerk), der Barock (Knorpelwerk, Ohrmuschelstil, und Schweifgroteske), das Rokoko mit Rocaille und Bandelwerk und der Jugendstil.

    Ausgangspunkt für Ornamente waren meist Pflanzen oder Tiere. Ornamente können rein linear- oder flächig-geometrisch sein, stilisiert oder organisch-naturalistisch und in einzelnen Elementen zusammengefügt zu einem Ganzen geordnet, wobei sich Prinzipien der Wiederholung, Reihung und Symmetrie zeigen. Es kommen spiegelbildliche Anordnungen vor.

    Häufig sind auch Verschiebungen als Deckabbildung der Grundfigur nachzuweisen. Ein Fries (Bandornament) ergibt sich durch die Verschiebung eines Ornaments oder einer Grundfigur (in sich geschlossene Figur bzw. Zuordnung) in eine Richtung. Kommt es dagegen zu Verschiebungen in zwei verschiedene Richtungen, entsteht ein sich in der ganzen Fläche ausbreitendes Muster mit unendlichem Rapport (Flächenornament).

    In der Gegenwart zeigen sich neue Ansätze des Ornaments, besonders im Zusammenhang mit der Baukunst, beeinflusst von Konstruktivismus, Op-Art und anderem, z.B. als Fassadenschmuck oder Wanddekoration.

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.