Brutalismus

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    Richtung der modernen Architektur, Weiterentwicklung des Funktionalismus (realisiert über die Stahl-Skelettbauweise). Der Brutalismus fordert die unverfeinerte Materialanwendung und das Sichtbarlassen sämtlicher Versorgungsleitungen eines Baus. Vor dem Entwurf eines Projektes untersucht der Brutalismus den Ablauf von Vorgängen, sondert Teilfunktionen aus und organisiert die Abläufe dann in Raum- bzw. Gebäudegruppen und Einzelbaukörpern. Der Brutalismus wurde zuerst in Großbritannien (Alison und P. Smithson, Secondary School in Hunstanton, 1954) gelehrt und praktiziert. Die Bezeichnung wurde dann 1956 auf Le Corbusiers Ausdruck "béton brut" (Beton mit den Spuren von Verschalung) bezogen. Weitere Vertreter: J. Lynn, I. Smith, V. Viganó. Elemente des Brutalismus sind in einem Teil moderner Architektur enthalten (z.B. im Centre Georges-Pompidou in Paris, 1977 eröffnet, von R. Piano und R. Rogers erbaut).