Gustave Courbet

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    französischer Maler; * 10. Juni 1819 in Ornans bei Besançon, † 31. Dezember 1877 in La-Tour-de-Peilz (Schweiz)

    Courbet zählt zu den Vertretern des französischen Realismus. Neben Millet war Courbet entscheidend beteiligt an der Überwindung des romantischen Historismus.


    Nach Anfängen in einem Maleratelier in Besançon bildete sich Courbet als Maler autodidaktisch weiter. Seine naturalistischen Werke, die sich nicht an akademische Regeln hielten, stießen in der Öffentlichkeit jedoch von Anfang an auf Kritik. Der Kunstförderer Alfred Bruyas ermöglichte dem Maler 1853 einen Aufenthalt in Südfrankreich

    Wegen seiner Beteiligung am Commune-Aufstand wurde Courbet 1871 angeklagt, die Vendôme-Säule gestürzt zu haben. Es folgten Prozesse und schließlich eine Verurteilung. Courbet musste 1875 ins schweizerische Exil gehen.

    Courbet malte Landschaften, Genreszenen und Porträts. Seine Werke sind gekennzeichnet von genauer Naturbeobachtung, Detailtreue und plastischer Herausbildung der Figuren.

    Eines der bekanntesten Werke ist das "Begräbnis in Ornans", das ein Begräbnis in der Heimat des Malers zeigt und in genauer Beobachtung die einzelnen Trauergäste und ihre Reaktionen schildert. Courbet wurde für dieses Gemälde insbesondere wegen der angeblichen Profanisierung einer sakralen Handlung angegriffen.

    Als er, vom Salon ausgeschlossen, an der Weltausstellung 1855 einen eigenen Pavillon für seine Bilder eröffnete, schrieb er über den Eingang: "Le Réalisme". Dieses Wort muss mit Naturhaftigkeit, Lebensfülle, farbige Kraft übersetzt werden. Der nüchterne Alltag wird von Courbet dem akademischen Idealismus und der romantischen Überhöhung als einem neuen künstlerischen Ziel entgegengesetzt.

    Der Einfluss Courbets war überaus groß, insbesondere auf den Impressionismus. Auch auf die deutsche Kunstentwicklung wirkte er ein: Sein Realismus wurde besonders von W. Leibl und H. Thoma aufgenommen.

    Werke: "Die Steinklopfer" (1849, ehem. Dresden, 1945 zerstört); "Das Begräbnis in Ornans" (1849, Paris, Louvre); "Die Kornsieberinnen" (1853, Nantes, Musée des Beaux-Arts); "Die Badenden" (1853, Montpellier, Musée Fabre); "Bonjour, Monsieur Courbet" (1854, ebd.); "Das Atelier des Malers" (1855, Paris, Louvre); "Hirsch am Wasser" (1861, Marseille, Musée des Beaux-Arts) u.a.