Pierre Boulez

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    französischer Komponist, Dirigent und Musikschriftsteller; * 26. März 1925 in Montbrison, Loire, † 5. Januar 2016 in Baden-Baden



    Boulez gilt als Pionier serieller und elektronischer Musik. Besonders bedeutsam sind seine Kompositionen der 1940er und 50er Jahre in Zwölftontechnik.

    Nach mathematischen Studien absolvierte Boulez ein Musikstudium am Pariser Konservatorium, unter anderem bei O. Messiaen. Danach arbeitete er als musikalischer Direktor am Théâtre Marigny in Paris.

    Er war unter anderem Chefdirigent des SWF-Sinfonieorchesters, des BBC Symphony Orchestra, London (1971 bis 1975) und des New York Philharmonic Orchestra (1971 bis 1977).

    1976 gründete er das IRCAM-Institut (Institut de Recherche et de Coordination Acoustique-Musique) in Paris, eines der bedeutendsten elektronischen Musikstudios der Welt, dessen Direktor er bis Anfang der 1990er Jahre war. Boulez war auch Gründer des "Ensembles Intercontemporain".

    1976 dirigierte Pierre Boulez mit großem Erfolg den "Ring des Nibelungen" bei den Bayreuther Festspielen (Inszenierung P. Chéreau). Nachdem er sich in den 1980er Jahren zurückgezogen hatte, begann er in den 90er Jahren erneut mit Auftritten und Aufnahmen seiner eigenen Werke. Von 1996 bis 2001 war er Aufführungsleiter der Salzburger Festspiele.

    Neben eigenen Werken (darunter Sonaten für Klavier, Flöten und Orchester; "Portrait de Mallarmé" für Orchester und Sopran 1957-89; "Cummings ist der Dichter" für 16 Solostimmen und 24 Instrumente 1969-88) wurde er insbesondere durch die Interpretationen von C. Debussy und I. Strawinsky bekannt. Seine Kompositionen überarbeitete und variierte Boulez ständig.

    Der Musiker erhielt 1996 zusammen mit dem Cleveland Orchestra einen Grammy für die Interpretation von Debussys "La Mer"; 2001 wurde Boulez der Bayreuther Wilhelm-Pitz-Preis verliehen.