Unterwegs nach Cold Mountain
Aus Film-Lexikon.de
Nachdem er in den vergangenen Jahren bereits die Romane Der englische Patient von Michael Ondaatje und Der talentierte Mr. Ripley von Patricia Highsmith für die große Leinwand adaptiert hat, versucht sich Regisseur und Drehbuchautor Anthony Minghella mit Cold Mountain erneut an einer recht komplexen Vorlage: Der Film, nach einem Bestseller von Charles Frazier, spielt in den Zeiten des amerikanischen Sezessionskrieges, also in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts, und erzählt die Geschichte einer Liebe und einer Heimkehr (entfernt angelehnt an Odysseus Heimkehr in Homers Odyssee). Ada (Nicole Kidman) und Inman (Jude Law) lernen sich - so erzählt der Film in episodenhaften Rückblicken - kurz vor Ausbruch des Krieges in Cold Mountain, einem verschlafenen Nest in den Bergen North Carolinas, kennen und verlieben sich. Die Erinnerung an jene verstohlenen Momente mit Ada ist es, die Inman dazu anspornt, nicht nur den harten Kriegsalltag zu überstehen, sondern vielmehr quasi die Flinte ins Korn zu schmeißen, zu desertieren und den langen beschwerlichen Weg zurück in die idyllische Heimat zur ausharrenden Geliebten auf sich zu nehmen. Ada hat es derweil zuhaus auf der heimischen Farm auch nicht leicht, zumal nachdem ihr Vater, der Dorfpfarrer, nach einem gemeinsamen Tee im pittoresken Garten - bei einsetzendem Regen - hinfortschied. Als die kecke, tatkräftige Ruby (Renée Zellweger) auftaucht und Ada bei der Feldarbeit rund ums Haus unterstützt, ist eine Wende zum Erträglichen zu erhoffen. Währenddessen ist Inman weiterhin auf dem (wirklich sehr langen) Weg nach Hause, wird zwischendurch gefangengenommen, kann fliehen, wird verwundet, von einer Art Hippie-Kräuterhexe in ihrem Waldhäuschen gesund gepflegt, und noch manches mehr geschieht bis zum großen Crescendo der Gefühle…
Filmstab
Regie | Anthony Minghella |
Drehbuch | Anthony Minghella |
Vorlage | Nach dem gleichnamigen Roman von Charles Frazier |
Kamera | John Seale |
Schnitt | Walter Murch |
Musik | Gabriel Yared |
Produktion | Albert Berger, William Horberg, Sydney Pollack, Ron Yerxa |
Darsteller
W.P. Inman | Jude Law |
Ada | Nicole Kidman |
Teague | Ray Winstone |
Ruby | Renée Zellweger |
Stobrod | Brendan Gleeson |
Monroe | Donald Sutherland |
Sara | Natalie Portman |
Veasey | Philip S. Hoffman |
Kritiken
film-dienst 03/2004: Das große Thema des Films wird als "Kinostück mit überwältigenden Szenerien und überproportionierten Emotionen" inszeniert, meint Franz Everschor. Der Film "bemüht sich um Authentizität bis zum letzten Gewehrkolben und zum letzten Petticoat, aber der Realismus, der in drastischen Beschreibungen gewalttätiger Exzesse immer wieder schlaglichtartig hervorbricht, wird aufs Ganze gesehen unter der Feierlichkeit der Inszenierung begraben.
Auszeichnungen
N/W | Jahr | Kategorie | Name |
---|---|---|---|
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2003 | Beste Nebendarstellerin | Renée Zellweger |
nom | 2003 | Bester Hauptdarsteller | Jude Law |
nom | 2003 | Beste Kamera | John Seale |
nom | 2003 | Bester Song | Sting (Music & Lyrics) ("You Will Be My Ain True Love") |
nom | 2003 | Bester Song | T-Bone (Henry) Burnett (Music & Lyrics), Elvis Costello (Music & Lyrics) ("The Scarlet Tide") |
nom | 2003 | Bester Schnitt | Walter Murch |
nom | 2003 | Beste Filmmusik | Gabriel Yared |
Wertungen
Original | Cold Mountain |
Jahr/Land | 2003 / USA |
Genre | Drama |
Film-Verleih | Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH |
FSK | ab 12 Jahre |
Laufzeit | 127 Minuten |
Kinostart | 19. Februar 2004 |
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