Unter Strom
Aus Film-Lexikon.de
Ein frisch geschiedenes, permanent streitendes Ehepaar, ein zu Unrecht verurteilter Kleinganove auf der Flucht, seine von seinem besten Freund schwangere Freundin, genau dieser beste Freund, ein als Geisel genommener Wirtschaftsminister, sein heimlicher Liebhaber (zufälligerweise auch Kriminalkommissar), die unglücklich in ihn verliebte Kollegin - sie alle treffen in der Sommerresidenz des Nicht-Mehr-Ehepaares Trieb aufeinander, wo der Liebhaber der Ehefrau bereits in freudiger Erwartung den Champagner kalt gestellt hat. Umstellt von unkoordinierten Polizeitruppen, ihren eigenen Spannungen hilflos ausgeliefert, stehen alle Beteiligten unter Strom.
Eine Beziehungskomödie über den ewigen Krieg der Geschlechter, eine Kriminalfarce mit hochkarätiger Besetzung, hoher Dialogfrequenz, Wortwitz, rasantem Tempo und stilsicher konstruierten Höhepunkten. Kluge Frauen, verzweifelte Männer in absurden Konstellationen treiben die Handlung voran und die Geschichte mündet nach einer chaotischen Nacht im milden Licht der aufgehenden Sonne in ein nicht mehr für möglich gehaltenes Happy-End.
Filmstab
Regie | Paul Zoltan |
Drehbuch | Zoltan Paul |
Kamera | Christopher Rowe |
Schnitt | Sebastian Thümler, Ben Von Grafenstein |
Musik | Thomas Mehlhorn |
Produktion | Clementina Hegewisch |
Darsteller
Daniel Trieb | Harald Krassnitzer |
Anna Trieb | Catrin Striebeck |
Gloria | Anna Fischer |
Frankie Huber | Hanno Koffler |
Cheesie | Robert Stadlober |
Jochen Kaminski | Ralph Herforth |
Kritiken
kino.de: In seinem hochkarätig besetzten Ensemble-Stück würzt Zoltan Paul klassisches Boulevard-Theater mit makabren Gags, markigen Sprüchen und brutalen Tarantino-Szenarien. (...) Deftige Dialoge, geschmacklose Witze und neun Hauptfiguren, die mehr oder weniger nachvollziehbar miteinander etwas zu tun haben - dies sind nur ein paar jener Ingredienzien, die der gebürtige Ungar Zoltan Paul in seine an klassisches Boulevardtheater angelehnte Krimikomödie gepackt hat. (...) Diese drastischen, zum Teil durchaus auch Ekel erregenden Szenen können aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es dem Plot an Struktur fehlt, dass das Personen-Gefüge arg konstruiert wirkt und manche Beziehungsstränge die Fantasie des Betrachters auf eine harte Probe stellen. Dennoch werden etwa Cineasten an Stadlobers stets Filme zitierender Figur ihren Spaß haben, wie überhaupt am gesamten Darsteller-Ensemble, aus dem insbesondere die Frauen herausragen: Theater-Aktrice Sunnyi Melles als liebeskranke, treudoofe Gesetzeshüterin, Nachwuchs-Star Anna Fischer ("Fleisch ist mein Gemüse") mit kecker Mireille-Mathieu-Frisur und auch Catrin Striebeck, die als Krassnitzers zänkische Ex-Frau die pfiffigsten Oneliner zu bieten hat. Wenn man dann auch noch einem weiteren Spruch in "Unter Strom", der besagt, dass "alle großen Rätsel des Lebens in Filmen gelöst werden", Glauben schenken mag, dann könnte man diesem kohlrabenschwarzen Gangster-Klamauk sogar so etwas wie philosophischen Tiefgang unterstellen.
moviepilot.de: Eine aeußerst unterhaltsame, wenn auch kurzweilige Komoedie, die Paul auf die Leinwand gebracht hat.
Die Story, die wohl auch von einem Tarantino haette sein koennen und deswegen auch stark an seine Filme erinnert, ueberzeugt mit durchgeknallten Dialogen, komischen Szenen und teils wahnwitzigen Charakteren. (...) Fazit: Kurzweilige aber witzige und abgedrehte Komoedie ueber eine Geiselnahme der etwas anderen Art, die in Bestform inszeniert und mit einem nahezu perfektem Cast aufwartet.
Wertungen
Original | - |
Jahr/Land | 2009 / Deutschland |
Genre | Komödie |
Film-Verleih | Salzgeber/24 Bilder |
FSK | ab 12 Jahre |
Laufzeit | 80 Minuten |
Kinostart | 10. Dezember 2009 |
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