Ulrich Mühe
Aus Film-Lexikon.de
deutscher Schauspieler; * 20. Juni 1953 in Grimma; † 22. Juli 2007
Ulrich Mühe war sowohl in der DDR als auch später in der Bundesrepublik Deutschland ein bekannter Theater- und Filmschauspieler. Seinen größten Erfolg feierte er mit dem Stasi-Drama "Das Leben der Anderen", das 2007 einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhielt.
Nach Abbruch seines NVA-Wehrdienstes aufgrund eines Magengeschwürs absolvierte Mühe von 1975 bis 1979 ein Studium an der Theaterhochschule "Hans Otto" in Leipzig. 1983 wurde er ein fester Bestandteil der Darstellerriege des Deutschen Theaters in Berlin, wo er endgültig zum Star avancierte. Besondere Beachtung fand seine Darstellung des Hamlet in der Inszenierung von Heiner Müller 1989. Bereits in den 1980er Jahren war Mühe auch in Film und Fernsehen präsent, unter anderem als Leutnant Lohse in dem Bernhard-Wicki-Film "Das Spinnennetz" (1989). In der Zeit vor der Wende engagierte sich Mühe in der Diskussion um die DDR und war einer der Redner bei der Demonstration am 4. November 1989 in Berlin, an der eine Million Menschen teilnahmen.
Auch nach der Wiedervereinigung hatte Mühe diverse Bühnenengagements, unter anderem bei den Salzburger Festspielen und im Wiener Burgtheater. Durch die Filmsatire "Schtonk!" (1992) rückte er endgültig ins Blickfeld eines breiten, gesamtdeutschen Publikums. Seit 1997 ermittelte er zudem als Gerichtsmediziner in der ZDF-Krimiserie "Der letzte Zeuge".
Seinen Karrierehöhepunkt errreichte Mühe mit der Darbietung des Stasi-Hauptmanns Gerd Wiesler in "Das Leben der Anderen". Der Film erhielt 2007 bei den Academy Awards die Auszeichnung für den besten fremdsprachigen Film (Oscar). Mühe selbst wurde im Jahr zuvor für seine Leistung mit dem Deutschen Filmpreis sowie dem Europäischen Filmpreis als bester Schauspieler geehrt. Seinen letzten Auftritt auf der Kino-Leinwand hatte er in dem umstrittenen Dani-Levy-Film "Mein Führer".
Er erlag im Juli 2007 einem Krebsleiden. Bis zu seinem Tod lebte Mühe in dritter Ehe mit der Schauspielerin Susanne Lothar, mit der er zwei Kinder hatte. Aus seiner zweiten Ehe mit Jenny Gröllmann (gestorben 2006) stammt die Tochter Anna Maria Mühe, die ebenfalls Schauspielerin wurde. Weitere zwei Kinder stammen aus seiner ersten Ehe mit der Dramaturgin Annegret Hahn.
Filmografie - Darsteller
- 1988 - Das Spinnennetz (Das Spinnennetz)
- 1990 - Hard Days Hard Nights (Hard Days Hard Nights)
- 1992 - Schtonk! (-)
- 1992 - Bennys Video (Bennys Video)
- 1993 - Das letzte U-Boot (-)
- 1995 - Rennschwein Rudi Rüssel (-)
- 1995 - Nikolaikirche (-)
- 1996 - Peanuts - Die Bank zahlt alles (-)
- 1997 - Funny Games (Funny Games)
- 1997 - Engelchen (-)
- 1998 - Sieben Monde (-)
- 1998 - Feuerreiter (Feuerreiter)
- 1999 - Straight Shooter (-)
- 2002 - Der Stellvertreter (Amen)
- 2005 - Schneeland (Schneeland)
- 2005 - Das Leben der Anderen (Das Leben der Anderen)
- 2006 - Mein Führer - die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler (-)
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