The Girl King
Aus Film-Lexikon.de
Herbst 1632. Inmitten des Dreißigjährigen Kriegs kämpfen Protestanten gegen Katholiken, Schwedens König Gustav II. Adolf fällt auf der Seite der Protestanten. Nach seinem Tod wird seine Tochter KRISTINA WASA zur nominellen Regentin von Schweden, obwohl sie erst sechs Jahre alt ist. Sie wird wie ein Junge erzogen, so bekommt sie mehr Bildung mit auf den Weg, als es für Frauen im 17. Jahrhundert üblich war. Sie liebt die Jagd, die Kunst und die Wissenschaften.
Mit achtzehn weigert sie sich zu heiraten und verfällt stattdessen sexuell wie emotional ihrer schönen Kammerzofe EBBA SPARRE. Nicht genug mit diesem Skandal konfrontiert sie den konservativen Königshof weiterhin mit der modernen Welt: Nach ihrer Krönung will sie vor allem den immer noch andauernden Krieg beenden und Schweden zu einem kultivierten Land machen. Um das zu untermauern ignoriert sie alle Regeln des Protestantismus und lässt katholische Philosophen an ihren Hof holen, um von ihnen zu lernen.
Grundsätzlich unwillig, dem Reich einen Thronfolger zu liefern, adoptiert sie im Alter von 27 Jahren ihren Cousin Karl Gustav, setzt ihn zum König ein, konvertiert zum Katholizismus und zieht nach Rom, wo sie mit der Gründung der „Royal Academy of Rome“ die Künste, Natur- und Geisteswissenschaften förderte. Sie ist eine von drei Frauen, die in den Vatikanischen Grotten im Petersdom bestattet wurden.
Filmstab
Regie | Mika Kaurismäki |
Drehbuch | Michel Marc Bouchard |
Kamera | Guy Dufaux |
Schnitt | Hans Funck |
Musik | Anssi Tikanmäki |
Produktion | Mika Kaurismäki, Rainer Kölmel, Wasiliki Bleser, Arnie Gelbart, Martin Persson |
Darsteller
Königin Kristina Wasa | Malin Buska |
Graf Johan von Oxenstierna | Lucas Bryant |
Komtess Ebba Sparre | Sarah Gadon |
Kanzler Axel von Oxenstierna | Michael Nyqvist |
Botschafter Pierre Hector Chanut | Hippolyte Girardot |
Maria Eleonora von Brandenburg | Martina Gedeck |
Graf Jakob de la Gardie | Jannis Niewöhner |
Komtess Erika Erksein | Laura Birn |
Bishof von Stockholm | Peter Lohmeyer |
René Descartes | Patrick Bauchau |
Kritiken
www.filmstarts.de Ulf Lepelmeier: In Mika Kaurismäkis durchwachsenem Historiendrama über eine der schillerndsten Frauenfiguren der europäischen Neuzeit hat die zeitgeistige Stilisierung Vorrang vor der reflektierten Auseinandersetzung mit der Geschichte.
www.epd-film.de Claudia Lenssen: »THE GIRL KING« verknüpft Mutmaßungen über Verschwörungen am Hof und den Gifttod ihres Gastes René Descartes mit den überlieferten Fakten um Kristinas schmerzvollen Abschied von Ebba zu einem dichten Spektakel. Am Ende bleibt sie ein Rätsel, diese begnadete Exzentrikerin, die nach ihrer Abdankung ausgerechnet in Rom im Zentrum der Gegenreformation ein neues Leben beginnt.
www.kino-zeit.de Sonja Hartl: The Girl King ist kein heroisches Porträt von Kristina von Schweden, das verdeutlicht allein schon die Synthesizer-Musik, die jegliche Andeutung von Prunk und Emphase systematisch unterläuft. Vielmehr versucht der Film, der Widersprüchlichkeit dieser Figur gerecht zu werden – und dabei gerät eines nie in Vergessenheit: So schwierig manche Entscheidungen von Kristina auch waren, es ging ihr vor allem um Frieden und ihre Unabhängigkeit.
Wertungen
Jahr/Land | 2015 / Finnland, Deutschland, Kanada, Schweden, Frankreich |
Genre | Drama / Historienfilm |
Film-Verleih | NFP Medien |
FSK | ab 12 Jahre |
Laufzeit | 106 Minuten |
Kinostart | 21. Juli 2016 |
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