Fickende Fische
Aus Film-Lexikon.de
Ein Fisch und Ninas Unfähigkeit, auf ihren Inline Skates zu bremsen, bringen Jan und Nina schlagartig zusammen. Jan ist 16, schüchtern und ein Einzelgänger. Seine Leidenschaft ist die Unterwasserwelt, in die er am liebsten eintauchen würde, um seine Krankheit zu vergessen und seine überfürsorgliche Mutter abzuschütteln. Jans einziger Vertrauter ist sein Großvater, ein skurriler Kauz, der die Abenteuerlichkeit des Lebens zu schätzen weiß und als einziges Familienmitglied seinen Humor nicht verloren hat. Nina ist anders: Sie ist frech, spontan und steht auf eigenen Beinen. Ihre Mutter hat sich ins ferne Kenia abgesetzt, auf ihren Vater und ihren Bruder kann Nina nicht zählen. Nur ihre Freundin Angel, eine Mittfünfzigerin, die sich mit dem Verkauf von Erotikspielzeug über Wasser hält, hört ihr zu. Doch Beide haben mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick scheint. Zusammen brechen sie aus ihrem Alltag aus und genießen ihr Leben in vollen Zügen. Sie suchen ihr Paradies und sie wissen: Es ist dunkel, ruhig, nass und voller Fische. Um die brennende Frage zu beantworten, ob Fische wirklich Sex haben, übernachten Nina und Jan heimlich im Aquarium - mit ungeahnten Konsequenzen. Ihr kleines Paradies ist bedroht - durch die beengende Welt der Erwachsenen, Missverständnisse, Unsicherheiten und durch eine nicht mehr zu verdrängende Realität: Jan ist mit dem HIV-Virus infiziert.
Filmstab
Regie | Almut Getto |
Drehbuch | Almut Getto |
Kamera | Andreas Höfer |
Schnitt | Ingo Ehrlich |
Musik | Tom Deininger, Sten Servaes |
Produktion | Herbert Schwering |
Darsteller
Jan | Tino Mewes |
Nina | Sophie Rogall |
Lena Borcherts | Annette Uhlen |
Hanno Borcherts | Hans-Martin Stier |
Opa Borcherts | Ferdinand Dux |
Angel | Angelika Milster |
Wolf | Jürgen Tonkel |
Roger | Thomas Feist |
Onkel Dieter | Uwe Rohde |
Caro | Ellen Ten Damme |
Kritiken
film-dienst 2002-17: Ein ebenso berührendes wie unterhaltsames Jugenddrama, das flott und unverkrampft, aber nie oberflächlich die Suche zweier Jugendlicher nach Identität und Lebenssinn beschreibt. Subtil und voller Poesie verbinden sich Traum und Wirklichkeit zu einer glaubwürdigen Utopie, die von überzeugenden Hauptdarstellern getragen wird.
Cinema 2002-08: In ihrem gefühlvollen, aber nie sentimentalen Spielfilmdebüt "Fickende Fische" gelingt Regisseurin und Autorin Almut Getto das Künststück, einerseits das ganz normale Gefühlschaos eines pubertierenden Jungen zu zeigen, andererseits mit schonungsloser Genauigkeit den Alltag eines Aids-Kranken zu beobachten: mit Eltern, deren Hilfslosigkeit sich in Überfürsorglichkeit widerspiegelt, mit Ärzten, für die das Elend ihrer Patienten Routine ist, mit Leidensgenossen, die ihre Todesangst mit Galgenhumor überspielen.
Oliver Kaever (TV-Movie) 2002-17: Hier stimmt einfach alles: Regiedebütantin Almut Getto gelang mit "Fickende Fische" ein bezaubernder Teen-Film voll Poesie und Humor - und zugleich völlig frei von den üblichen Klischees. Einfühlsam setzt sie die unsentimentale Love Story in Szene, findet dabei immer den richtigen Ton. Hut ab auch vor den jungen Darstellern: Deren intensives Spiel bewegt zutiefst.
Wertungen
Original | - |
Jahr/Land | 2001 / Deutschland |
Genre | Drama |
Film-Verleih | Filmwelt/Ott Film |
Laufzeit | 103 Minuten |
Kinostart | 15. August 2002 |
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