Der freie Wille
Aus Film-Lexikon.de
Theo, ein Vergewaltiger, kommt nach 9 Jahren aus dem Maßregelvollzug. Seine Angst vor Frauen und die damit verbundene unerfüllte Sehnsucht machen sein Leben in der Normalität zu einem Martyrium. Nettie schafft es mit 27 Jahren endlich, sich von ihrem Vater zu lösen, der sie ihr ganzes Leben lang psychisch missbraucht hat.
Theo und Nettie begegnen sich. Als sie anfangen, sich zu lieben, beginnt ihre gemeinsame Reise an die Grenzen des freien Willens.
Filmstab
Regie | Matthias Glasner |
Drehbuch | Matthias Glasner, Judith Angerbauer, Jürgen Vogel |
Kamera | Matthias Glasner, Ingo Scheel |
Schnitt | Mona Bräuer, Matthias Glasner, Julia Wiedwald |
Produktion | Matthias Glasner, Frank Döhmann, Christian Granderath, Jürgen Vogel |
Darsteller
Theo | Jürgen Vogel |
Nettie | Sabine Timoteo |
Sascha | André Hennicke |
Netties Vater | Manfred Zapatka |
Judith Engel | |
Anna Brass | |
Anne-Kathrin Golinsky | |
Sibylle | Maya Bothe |
Michael | Frank Wickermann |
Anna de Carlo |
Kritiken
film-dienst 17/2006: Ein Film, der sich in seiner Drastik mitunter hart an der Grenze des Erträglichen bewegt. Wie sich Regisseur und Hauptdarsteller expressiv auf das "Monster" einlassen, um den Zuschauer dazu zu bringen, es als Menschen zu akzeptieren, mag Beachtung verdienen; umso irritierender ist das zutiefst pessimistische Menschenbild, nach dem die Figuren nur die Sklaven ihrer unkontrollierbaren inneren "Dämonen" sind. Sexualität wird als Schicksal propagiert, wobei der Film von deterministischen Verhaltensmustern ausgeht, in denen Veränderungen keinen Platz haben und als Ausweg nur das Selbstopfer bleibt.
Oliver Zimmermann (Rhein-Zeitung 24. August 2006): Eindrucksvoll verkörpert Jürgen Vogel den manischen Vergewaltiger. Trotzdem gelingt es ihm, keine Sympathien zu der Hauptfigur aufkommen zu lassen. Ständig vollführt Theo abstoßende Dinge, die eine Identifikation im Keim ersticken. Der freie Wille ist eine beeindruckend komplexe Charakterstudie, die für Jürgen Vogel zur Herzensangelegenheit wurde. (...) Der Film lädt zu Diskussionen ein, da er sich ausschließlich auf die Sichtweise des Täters konzentriert.
Dirk Jasper FilmLexikon: Der freie Wille ist ein beklemmendes und hautnahes Drama, das provokant und radikal die Frage nach der Möglichkeit eines freien Willens neu stellt. Für seine herausragende künstlerische Gesamtleistung als Darsteller, Ko-Autor und Ko-Produzent erhielt Jürgen Vogel den Silbernen Bären bei der diesjährigen Berlinale sowie den Preis als Bester Schauspieler auf dem von Robert de Niro initiierten New Yorker Tribeca Filmfestival 2006. Matthias Glasner erhielt den Regiepreis der Gilde deutschen Filmkunsttheater.
Wertungen
Original | - |
Jahr/Land | 2006 / Deutschland |
Genre | Liebesdrama |
Film-Verleih | Kinowelt GmbH |
FSK | ab 16 Jahre |
Laufzeit | 127 Minuten |
Kinostart | 24. August 2006 |
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