Friedrich Karl Kaul

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Jurist und Schriftsteller; * 21. Februar 1906 in Posen (ehemals Preußen, heute Poznan in Polen), † 16. April 1981 in Ost-Berlin

    Als Hitler am 30. Januar 1933 die Macht im Deutschen Reich übernahm, wurde Kaul aus zwei Gründen aus dem Justizdienst entlassen: weil er Kommunist und weil er Jude war. Später wurde er in ein Konzentrationslager eingeliefert, konnte aber 1937 nach seiner Entlassung nach Süd- und Mittelamerika emigrieren. Bald nach dem Ende des Krieges kehrte er nach Deutschland zurück und wählte Ost-Berlin als Wohnsitz. Der Jurist trat häufig im Auftrag der SED und der DDR-Regierung vor West-Berliner und westdeutschen Gerichten auf - beispielsweise 1956 vor dem Bundesverfassungsgericht gegen das Verbot der KPD, allerdings erfolglos. Vom ersten Frankfurter Auschwitzprozess an (1963-1965) trat er in 17 Strafverfahren gegen NS-Gewaltverbrecher als Nebenkläger für die in der DDR lebenden Opfer auf. Kaul war deshalb im Westen eine bekannte Persönlichkeit.

    In der DDR war der prominente Jurist weit mehr durch seine Fernsehserie "Fragen Sie Professor Kaul" berühmt, in der er Rechtsfragen aus dem Alltag anschaulich erörterte. Er schrieb auch Kriminalgeschichten, Romane, Hör- und Fernsehspiele. Friedrich Karl Kaul starb 1981 in Ost-Berlin.

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