Luise Rinser

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    deutsche Schriftstellerin; * 30. April 1911 in Pitzlitz, Oberbayern, † 17. März 2002 in Unterhaching, Oberbayern

    Nach einem Pädagogikstudium arbeitete sie von 1934 bis 1940 als Lehrerin bei Salzburg, bis sie 1940 von den Nationalsozialisten Berufsverbot erhielt. 1944 wurde sie wegen "Hochverrats und Wehrkraftzersetzung" interniert. Ihre Erlebnisse in dieser Zeit bildeten die Grundlage für den Roman "Gefängnis-Tagebuch" (1946). Von 1945 bis 1953 war sie freie Mitarbeiterin der "Neuen Zeitung" in München.

    In dem Erzählband "Erste Liebe" gestaltete sie Jungmädchenschicksale; 1948 folgte der brillante Essay "Pestalozzi", mit dem sich Luise Rinser als kritisch wägende erzieherische Autorin erwies, die vor allem das Generationenproblem von Grund auf zu deuten sucht; es beschäftigte sie auch in dem in mehrere Sprachen übersetzten Roman "Mitte des Lebens", den sie 1950 vollendete. Von 1953 bis 1959 war sie in zweiter Ehe mit dem Komponisten Carl Orff verheiratet. Luise Rinser bezog auch kritisch Stellung zu aktuellen kirchlichen und politischen Themen.

    1984 unterlag sie gegen Richard von Weizsäcker in der Wahl zum Bundespräsidenten.

    Weitere Werke: "Abenteuer der Tugend" (1957), "Den Wolf umarmen" (Autobiografie, 1981), "Abaelards Liebe" (1991).