Südtirol (Provinz)

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    italienisch: Alto Adige;

    autonome Provinz in Norditalien; 460 000 Einwohner; Hauptstadt: Bozen.

    Landwirtschaft, Tourismus.

    Geschichte

    Im 6. Jh. von Bayern besiedelt; im November 1918 Räumung durch österreichische Truppen, 1919 im Vertrag von Saint Germain Italien zugesprochen (Anschlussforderung bereits nach dem österreichisch-italienischen Friedensvertrag 1866 propagiert); 1923 nach Machtergreifung durch die Faschisten scharfe Unterdrückungsmaßnahmen des Südtiroler Deutschtums, Unterwanderung, Italienisierung, Verbot der deutschen Sprache und des deutschen Schulunterrichts, amtlicher Name für Südtirol: Provincia di Trento.

    Um für Kriegs- und Annexionspläne die Unterstützung Italiens zu gewinnen, leistete Hitler im Mai 1938 in Rom feierlich Verzicht auf Südtirol, die deutschstämmigen Südtiroler konnten für Italien oder Deutschland optieren (86 % für Deutschland) mit dem Recht auf Umsiedlung nach Deutschland (deutsch-italienischer Umsiedlungsvertrag vom Oktober 1939, bis 1943 siedelten 75 000 um).

    1945 erhob Österreich neue Ansprüche auf Südtirol, die von den Alliierten abgelehnt wurden. 1946 befriedigendes Gruber-De Gasperi-Abkommen zwischen Österreich und Italien, das Südtirol eine Art Autonomie gab mit deutscher Sprache im Amtsgebrauch und Schulunterricht. Das Abkommen wurde in den Friedensvertrag zwischen Italien und den Alliierten (Paris 1946) übernommen und damit international garantiert. Durch italienische Nichteinhaltung der Pariser Bestimmungen ab 1957 Missstimmung im deutschen Südtirol und Spannungen zwischen Österreich und Italien: Südtirol und Österreich forderten Autonomie für die deutsche Provinz Bozen (mit Meran), die bisher Verwaltungseinheit mit der zahlenmäßig überlegenen italienischen Provinz Trento bildete und majorisiert wurde.

    Protestkundgebungen der Südtiroler, Verhaftungswelle, Terroranschläge, Einsatz von italienischem Militär (ab 1960); Schlichtungsversuche (unter anderem durch die UN) scheiterten.

    Verhandlungen zwischen Österreich und Italien führten 1966 zu italienischen Zugeständnissen in der Ausdehnung der Autonomie Südtirols.

    Das "Paket" von Zugeständnissen Italiens von 1969 gewährte der Provinz Bozen größere administrative, kulturelle und wirtschaftliche Befugnisse. 1971 unterzeichneten der italienische und der österreichische Botschafter mehrere Abkommen zum "Südtirolpaket".

    Weblinks

    Ausstellungen und Museen

    Kalenderblatt - 23. April

    1980 Im so genannten zweiten Kohle-Strom-Vertrag verpflichten sich die deutschen Stromversorger zur Abnahme der heimischen Steinkohle. Ziel der Vereinbarung ist neben dem Verzicht auf überflüssige Importe die Sicherung von 100 000 Arbeitsplätzen.
    1990 Karl-Marx-Stadt erhält wieder den Namen Chemnitz. Anlass dazu gab eine Bürgerbefragung, bei der 76 % der Einwohner dafür stimmten.
    1998 Internationale Fluggesellschaften dürfen künftig Nordkorea überfliegen.