Johanna Schopenhauer

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    deutsche Schriftstellerin; * 3. Juli 1766 in Danzig, † 16. April 1838 in Weimar

    Die Mutter des Philosophen Arthur Schopenhauer, die zu den meist gelesensten deutschen Autoren ihrer Zeit gehörte, war zweieinhalb Jahrzehnte hindurch freundschaftlich mit Goethe verbunden.

    Johanna Schopenhauer, die beim Tod ihres Ehemannes 37 Jahre alt war, übersiedelte unmittelbar nach dessen Tod mit ihrer Tochter Adele - ihr Sohn blieb zunächst gemäß dem letztwilligen Wunsch des Vaters in der kaufmännischen Lehre in Hamburg - im September 1806 nach Weimar. Nicht zuletzt die Tatsache, dass Goethe ein regelmäßiger Gast war, ließ ihren Salon zu einem der glänzendsten Deutschlands werden. Neben Goethe verkehrten dort Wieland, die Brüder Grimm, Fürst Pückler, die beiden Schlegel und Clemens Brentano, Zacharias Werner und viele andere. Johanna Schopenhauer pflegte eine nähere Beziehung zum Archivar und Schriftsteller Friedrich von Gerstenberg; da ihr Sohn Arthur, der in diesen Jahren in Weimar war, diese Beziehung als anstößig empfand, kam es zum Bruch.

    Johanna Schopenhauer schrieb 1810 eine Biografie des Weimarer Kunst- und Literaturkenners Karl Ludwig Fernow. Es folgen eine Reihe von Romanen (unter anderem "Gabriele", 1819/20; "Sidonia", 1827/28), Erzählungen, Reise- und Kunstskizzen, die sie zu einer der beliebtesten und gelesensten Schriftstellerinnen ihrer Epoche machen. 1831 erschien eine Gesamtausgabe ihrer Werke bei Brockhaus. Im Sommer 1829 übersiedelte sie mit ihrer Tochter nach Bonn. Hier und in dem benachbarten Unkel arbeitete sie am Abschluss ihrer Gesammelten Werke und an ihren Lebenserinnerungen.