Klassizismus (Musik)

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    Anders als in der bildenden Kunst und der Literatur ist in der Musik mit Klassizismus nur zum Teil eine Strömung zu Beginn des 19. Jh.s gemeint. Hier vertritt v.a. F. Mendelssohn Bartholdy durch Hinwendung zu älteren Vorbildern (Bach, Mozart) mit daraus hervorgehender neuer Schöpfung einen Klassizismus, der z.B. dem in der Malerei verbreiteten nahe kommt. Häufiger tritt im 19. Jh. jedoch das den musikalischen Historismus (Cäcilianismus) kennzeichnende Imitieren älterer Stile, v.a. des Palestrina-Stils, auf.

    Meistens meint man in der Musik mit Klassizismus den Neoklassizismus des 20. Jh.s., wie er durch "Groupe des six" (D. Milhaud, F. Poulenc usw.) und Komponisten wie S. Prokofjew und v.a. I. Strawinsky vertreten wird. Dabei werden alte Modelle nicht einfach imitiert, sondern gemäß ihren inneren Konstruktionen in mehr oder weniger analytischen Verfahren parodiert, bisweilen auch mechanisiert. Ästhetisch wird dadurch ein klarer Bruch mit dem 19. Jh. erreicht, indem z.B. der romantischen Idee der Entwicklungsform eine schnittreiche Musik aus verschiedenen Bausteinen und Elementen gegenübergestellt wird.

    Typische Werke des Klassizismus: S. Prokofjew: "Symphonie classique"; R. Strauss: "Der Bürger als Edelmann".

    Kalenderblatt - 16. April

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