Mähren

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    tschechisch: Morava;

    Region in der Tschechischen Republik, zwischen Schlesien, Böhmen, Niederösterreich und der Slowakei gelegen; 26 095 km².

    Den Kern bildet das Becken der Thaya und March. Erhebungen: Böhmisch-Mährische Höhe (bis 837 m), Sudeten (bis 1 490 m), Karpaten (1 071 m). Wichtigste Städte: Brünn, Ostrau, Olmütz.

    Landwirtschaft besonders im Tiefland, Stein- und Braunkohle, Maschinen-, Eisen-, Holz-, Papier-, Textilindustrie.

    Geschichte

    Mitte des 4. Jahrhunderts v.Chr. keltisches Siedlungsgebiet, dann von Germanenstämmen, um Christi Geburt von Quaden besetzt, seit dem 6. Jh. von Slawen in Besitz genommen, rückte als Vasallenstaat des Karolingerreiches zur führenden slawischen Macht auf; erkämpfte sich unter den Herzögen Rastislaw (846-896) und Swatopluk (Zwentibold, 870-894) fast völlige Unabhängigkeit von den ostfränkischen Königen, wurde von den byzantinischen Slawenaposteln Konstantin (Cyrill) und Methodius christianisiert, doch für die weströmische Kirche zurückgewonnen; geriet mit dem östlichen Teil unter die Herrschaft der Magyaren, mit dem westlichen Teil, dem eigentlichen Mähren, zum Herzogtum Böhmen (1020 vereinigt); 1182 von Kaiser Friedrich I. zur Markgrafschaft bestimmt und als Reichslehen vergeben, doch 1197 wieder in Abhängigkeit von Böhmen, teilte seitdem das Schicksal Böhmens, 1859 nochmals reichsunmittelbares Kronland der Habsburger Monarchie, erhielt 1905 durch den Mährischen Ausgleich weitgehende Autonomie; 1918 mit der Tschechoslowakei vereinigt.